Autor: Philipp Lang

Rote Bete-Tarte

Teig: 120g kalte Butter, 250g Mehl, 1Ei, 1Prise Salz – Belag: 500g rote Bete, geschält und in kleinen Stücken – Guss: 250g Sahne, 2Eier, 10g süßer Senf, etwas Thymian und 200g Feta, in Stücken


Backofen auf 200°C vorheizen. Aus den Zutaten einen Teig herstellen. Diesen in eine gefettete Form drücken und einen Rand (3cm) hochziehen, ca.15min. vorbacken. In der Zwischenzeit rote Bete ca.20 min. garen und anschließend auf dem Teig verteilen. Die restlichen Zutaten vermischen, wobei 100g Feta grob auf der roten Bete verteilt wird. Die Eiersahne darüber gießen und Tarte 45min fertig backen.

Möhren-Wirsing-Lasagne

Zutaten für 6 Personen:

2 Zwiebeln gewürfelt, 1Knobizehe zerkleinert, Thymian, 200g Möhren kleingeschnitten, 400g Wirsing ebenfalls, 100g weiche Butter,  Salz, Pfeffer, Muskat, 250g geriebenen Gauda, 100g geriebenen Parmesan, 50g Mehl, 400g Milch, 200g Sahne, 100g Wasser, 2Würfel/TL Gemüsebrühe, 12 Lasagneplatten und 30g Kürbiskerne


Zubereitung: 30g Butter schmelzen, Zwiebeln, Knobi, Möhren, Wirsing und Thymian darin ca. 12min. dünsten und mit 11/4TL Salz, 1/2TL Pfeffer und Muskat würzen. Soße: 50g Butter zerlassen und Mehl anschwitzen. Milch, Sahne, Wasser, Gemüsebrühe, 1/2TL Salz, 1/4TL Pfeffer und Muskat zugeben und 15min. köcheln lassen. Danach 100g von den Käsesorten dazu und gut verrühren. Backofen auf 180°C vorheizen. Auflaufform mit 20g Butter einfetten. Jetzt beginnt das Schichten. Etwas Soße, dann 3 Lasagneplatten, etwas Wirsing-Möhren-Mischung, wieder Soße, jetzt etwas Käsemischung. Diese Schichtung wiederholen und mit einer Lasagneschicht (noch 9 Platten) und darauf Soße enden. Restlichen Käse und Kürbiskerne darüber streuen. Jetzt im Backofen,  unterste Schiene, 50-55 min. backen.

Frühlingserwachen auf dem Birkenhof

Die ersten Frühlingsboten

Voller Vorfreude starten wir in unsere 2. Anbausaison. Das Wetter der vergangenen Tage weckt den Schaffensdrang, die ersten Blümchen stecken ihre Köpfe aus der Erde, die Bienen fliegen schon fleißig auf der Suche nach den ersten Pollen…

Die erste Pflanzung 2021

Die ersten 7 Kisten Babyleaf-Salat vom Eichhof wurden uns im Februar geliefert und sofort in den Folientunnel gepflanzt. Das war der Start in die neue Pflanzsaison 🙂

Bitterkalt war´s im Februar

Das Wetter Anfang Februar hatte es in sich. In Spitzen hatten wir Minus 15 Grad – das hat unser Wirsing und der Rosenkohl auf dem Feld zu spüren bekommen. Bis Minus 10 Grad sind diese Kulturen i.d.R. frosthart, nur leider war es deutlich kälter. Ebenfalls unser im Kühlanhänger eingelagertes Gemüse hat den Frost abbekommen, da die Kälte in den Wagen gezogen ist…

Glücklicherweise haben wir in unseren Foliengewächshäusern Anti-Frost-Vliese ausgelegt. Dadurch hat unser Salat überlebt!

Eine weitere Erkenntnis des Winters ist, dass Fuchs, Habicht und Marder nicht zu unterschätzen sind…. Unser Hühnerbestand ist in den letzten Wochen von knapp 50 Hühnern im Herbst auf noch 32 Hühner zusammengeschrumpft. Aus diesem Grund haben wir die Hühner umquartiert. Die Piepelchen leben jetzt direkt am Hof im Wald…

Jahresbericht 2020

Unser erstes gemeinsames SoLaWi-Jahr neigt sich dem Ende und wir möchten dies nutzen für einen (kurzen) Jahresrückblick. 

Zuerst einmal möchten wir uns bei EUCH von ganzem Herzen bedanken!!! Ihr habt die SoLaWi-Birkenhof mit ins Leben gerufen und seit mit uns durch das 1. Anbaujahr gegangen! Wenn man zurückblickt und sieht, wo wir bzw. der Birkenhof noch vor einem Jahr war, schauen wir mit großer Dankbarkeit und Zufriedenheit auf das, was wir alles im ersten Jahr geschafft haben!

Für uns als Eure Gemüsegärtner waren die letzten gut 14 Monate sehr intensiv und das ist es teilweise noch immer. Die Erfahrungen, die wir dieses Jahr rund ums Gemüse und auch auf persönlicher Ebene sammeln durften, sind immens. Was es bedeutet, vom privaten Gemüsegarten hin zu einem über 5.000m²- großen eigenen Gemüsebetrieb dem sich 70 Haushalte angeschlossen haben, kann einem vorher (zum Glück) Niemand sagen und stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen. 

Was man braucht, um langfristig „auf dem Acker, der die Welt bedeutet“, zu bestehen ist: Mit Demut die Höhen und Tiefen; die Nütz- und Schädlinge; die Herzmenschen und Kritiker; die Euphorie und Verzweiflung; die wir erleben durften, anzunehmen und geistig und mental gestärkt herauszugehen.  

Das Wort „Neuland“ beschreibt das Jahr in allen Belangen ganz gut. Sowohl für uns als „Erzeuger“, als auch für Euch als Ernteteiler der SoLaWi-Birkenhof. Wir alle mussten, bzw. müssen uns noch darin finden, was es heißt bei einer solidarischen Landwirtschaft mitzumachen. Jeder ist mit seiner eigenen Erwartung und Vorstellung in das erste Jahr gestartet und es ist nicht immer einfach, Allen in allen Belangen gerecht zu werden… Die Gründe bzw. Vorsätze bei solch einem Projekt mitzumachen sind wahrscheinlich so verschieden, wie es Menschen in unserer SoLaWi gibt. Zudem es, aufgrund der Corona-Pandemie, zu keiner gemeinschaftlichen Aktion oder Feier kommen konnte… Daher hat sich bei vielen kein „Gemeinschafts-Gefühl“ einstellen können. Wir hoffen sehr und sind zuversichtlich, dass es bald wieder möglich sein wird, sich gemeinschaftlich in größerer Runde zu treffen.

Vergangene Woche habe ich unseren Kultur- / und Ernteplan aktualisiert. Was wurde alles angebaut und wie hat es funktioniert… Wenn in Zukunft die Kulturen „besser funktionieren“, wie in diesem Jahr, wird es an Gemüse keinen Mangel mehr geben 🙂 Tausende Pflänzchen haben unseren Teller gar nicht erst erreicht (Schädlinge / Wetter / Probleme bei der Aussaat). Dieses große Potential, was noch auf dem Acker schlummert, stimmt uns absolut positiv für die nächsten Jahre!!!

Aus den gesammelten Erfahrungen sprudeln jetzt schon neue Pläne für das Jahr 2021 und wir freuen uns riesig darauf, diese im neuen Jahr anzugehen! Welche Gemüse-Kulturen haben sich wie entwickelt? Wie haben die einzelnen Aussaaten funktioniert? Was machen wir bzgl. der Sortenauswahl z.B. bei den Tomaten? Was können wir in Bezug auf Bodenvorbereitung / Pflanzung / Bodenbearbeitung und Ernte kommendes Jahr verbessern, dass sich sowohl der Boden, als auch das Gemüse besser entwickelt? Wie gehen wir langfristig mit dem knappen Wasser um? Was können wir bzgl. der Gemüseausgabe und Verteilung noch optimieren? Wie bekommen wir langfristig die Erntemengen gerechter verteilt und vor allem langfristiger geplant? Fragen über Fragen 😉  

Die Themen, die uns jetzt gerade beschäftigen sind z.B. Wie kommen wir mit dem vorhandenen Gemüse durch den Winter? Wie lange reichen die Möhren? Wie lange sind Rote Beete, Kürbis oder Weißkohl haltbar? Was machen unsere Zwiebeln, die wir erst Anfang November geerntet haben und nun in der Remise zum Trocknen hängen? Wie kommen wir mit den Salaten aus den Foliengewächshäusern aus? Was macht unser Feldgemüse wie Porree, Möhren und Feldsalat im Winter? 

Gerade sind wir dabei, den Jahresabschluss aus finanzieller Sicht zu machen. Insgesamt haben wir dieses Jahr gut 30.000,-€ in unsere SoLaWi investiert. Angefangen vom Hühnermobil, den 2. Folientunnel, die nötigen Maschinen wie Einachser oder Sägerät, bis hin zur Feld- und Tunnel-Bewässerung, uvm… Bisher ist unser Kostenplan mehr oder weniger gut aufgegangen, wobei man bedenken muss, dass wir unseren 1. Businessplan ausschließlich aus „Planwerten“ von anderen SoLaWi´s entwickelt haben. Außerdem hat das Gründungsgeld vom Amt und ein Darlehen von 3 Ernteteilern die vielen notwendigen Investitionen erst möglich gemacht. Spannend bleibt es allemal – wie entwickelt sich das Jahr 2021? Wie hoch werden die Kosten für die Jungpflanzenbeschaffung? Investieren wir in einen 3. Folientunnel? Können wir uns evtl. einen zusätzlichen Gärtner auf 450€-Basis leisten (unsere Aussage zur Mithilfe: „Alles kann- nichts muss“ führt leider dazu, dass nur sehr wenige wirklich Mithelfen, die Arbeit jedoch kaum für einen alleine zu bewältigen ist)? All diese Fragen werden sich im Frühjahr klären, spätestens zur nächsten Bieterrunde 😉 Apropos Bieterrunde: Unser Anbaujahr endet ja zum 31.07.2021. Vorher wird es, wie letztes Jahr, einen Infoabend und eine Bieterrunde geben. Wir sind zur Zeit mit der SoLaWi-Oberberg in Austausch, wie unsere Infoabende bzw. Bieterrunden kommendes Jahr aussehen könnten. Aktuell kann niemand voraussagen, inwieweit Veranstaltungen z.B. im April/Mai machbar sein werden, oder ob es gute Online-Alternativen gibt. Wir werden im Frühjahr abfragen, für wen es absehbar ist, mit uns in das 2. Erntejahr zu gehen um weiter planen zu können… 

Demeter-Zertifizierung erfolgreich! Seit Ende September sind wir anerkannter Demeter-Betrieb, was uns riesig freut 🙂 Wir sehen darin sehr großes Potential für unsere zukünftige Entwicklung. Die sehr komplexen Zusammenhänge zwischen Erde/Luft – Pflanze/Mensch – Tier/Natur müssen erst mal in ihrer Tiefe verstanden werden, um dann die Voraussetzungen zu schaffen, um leckeres, gesundes und wertvolles Gemüse hervorzubringen. Auch das gehört für uns zum Thema Kommunikation, diese Bedeutung bzw. das große Potential was in unserer Erde steckt und jedem Zuteil werden kann herauszustellen. So erfährt unsere Arbeit und unsere gesamte Gemeinschaft die nötige WERTSCHÄTZUNG. Das ist das, was WIR ALLE für die Zukunft brauchen!!!

Wer bis hierhin alles aufmerksam gelesen hat, dem gilt unser ganz besonderer Dank!

Vorstellung SoLaWi-Birkenhof im Mitgliedermagazin der Grünen-Oberberg

Im Sommer 2020 besuchte uns Marie Brück, damals als freie Journalistin, unter anderem tätig für die Oberbergische Volkszeitung oder für den Kölner Stadtanzeiger – heute in der Öffentlichkeitsarbeit von Bündis90/DIE Grünen, um einen Bericht über unsere SoLaWi-Gründung zu schreiben. Erschienen ihr Beitrag im Mitgliedermagazin der Grünen-Oberberg (Dezember 2020-Ausgabe).

Quelle: Mitgliedermagazin „Grüne-Oberberg“ – Ausgabe Dezember 2020 – Seite 8
Quelle: Mitgliedermagazin „Grüne-Oberberg“ – Ausgabe Dezember 2020 – Seite 9

Garten – News September 2020

BIO-Zertifizierung:

Vor gut 3 Wochen hatten wir unsere erste BIO-Kontrolle auf dem Birkenhof, die wir mit Bravour bestanden haben 🙂 Ebenfalls hat uns die Geschäftsführerin von Demeter-NRW besucht und war sichtlich begeistert von unserem Projekt! Ob eine Demeter-Zertifizierung noch dieses Jahr gelingt, kann aktuell noch nicht genau gesagt werden, da Corona-bedingt alles etwas ins stocken geraten ist. Wenn jedoch nichts dazwischen kommt, sind wir ab Mitte September offiziell DEMETER-Mitglied :-)))) Das ist der Hammer!

Acker-News:

Unser Acker beschert uns gerade sehr üppig mit Gemüse, worüber wir sehr dankbar sind! Es waren zwischendurch alle 150 Beete bepflanzt und nun beginnt das „umstellen“ der Beete. Abgeerntet Beete werden entweder neu bepflanzt, oder mit einer Gründüngung eingesät. Kohl z.B. entzieht dem Boden sehr viele Nährstoffe, die wieder zugeführt werden müssen, z.B. über eine Gründüngung. Diese darf schön wachsen und wird anschließend abgemäht und in den Boden eingearbeitet. Außerdem beginnen wir in kürze mit der Saat des Wintergemüses. Spinat und Feldsalat kommt ins Freiland und weiteres Blatt-Gemüse in die beiden Folientunnel.

Wetter-News:

In unserem ersten Anbaujahr haben wir (fast) alles mitbekommen, was das Wetter so mitbringt… 12 Wochen ohne Regen im Frühjahr, dann ein ganz normaler bergischer Frühsommer mit Regen, Sonne, warm und kalt, dann gut 2 Wochen Hochsommer mit über 30 Grad, was für unser Gemüse purer Stress bedeutete und jetzt ist scheinbar der Herbst angekommen. Wir sind sehr gespannt, was dieser noch so mit sich bring 🙂

Schädlings-News:

Die Larven der Wiesenschnake, die uns im Frühjahr schlaflose Nächte beschert hatten, sind glücklicherweise keine ernsthafte Bedrohung mehr! Trotzdem gibt es allerlei Erdbewohner, die sich an unserem Gemüse laben… Der kleinste, jedoch vom Schaden größte Fraßling ist der Drahtwurm, der leider vor keiner Kultur halt macht. Unzählige Salatpflanzen wurden vertilgt (teilweise 80% von einer Auspflanzung), unser Herbstporree steht noch zur Hälfte und auch die vorgesehenen Winterzwiebeln sind sehr stark angegriffen. Wie groß die „Verluste“ letztenendes sein werden, bleibt abzuwarten. Hauptursache ist hierfür, dass die Ackerfläche noch vor wenigen Monaten Grünland war und dieser Mitesser dort lebt. Durch ständige Bodenbearbeitung und wechselnde Kulturfolge werden diese Würmchen mit der Zeit weniger und unser Garten ertragreicher 🙂 Die wichtigste Erkenntnis für uns war/ist dabei, dass wir diese Mitesser“ nicht als „Gegner“ ansehen dürfen – diesen „Kampf“ kann man nur verlieren! Sondern wir vertrauen darauf, das uns die Natur hilft und dies selber reguliert. Helfen können wir, indem wir Nützlinge anlocken, bzw. Lebensraum für solche schaffen 🙂

Außerdem besuchen uns leider seit kurzem einige Rehe, die unsere Salat-Ration für 2-3 Wochen gefressen haben… Ggf. müssen wir doch unseren Acker einzäunen…

Gurken-News:

Unsere Gurken haben es diesen Sommer nicht leicht. Nachdem die Pflänzchen gut gewachsen waren und wir die ersten 300 Gurken geerntet hatten, stellten sich zwei unterschiedliche Blattkrankheiten ein. Zum einen der „echte Mehltau“ und der „falsche Mehltau“. Beide schädigen die Pflanzen sehr und können zum Absterben führen. Nachdem wir unterschiedliche versuche ergriffen haben, die allesamt wirkungslos waren, mussten wir die Pflanzen fast vollständig entlauben… Das war wirklich keine schöne Arbeit. Seitdem berappeln die Pflänzchen sich ein wenig, jedoch die großen „Gurken-Schwämme“ bleiben dieses Jahr aus. Wahrscheinlich werden wir schon bald das Ende der Gurkenzeit erleben.

Infos zu den Hühnern:

Wie Ihr vielleicht schon festgestellt habt, gibt es mal mehr, mal weniger Eier. Aktuell haben wir 45 Hühner, von denen mehrere „in der Mauser“ sind, 2 weitere sind „klutzig“, d.h. versuchen zu brüten und einige sind immer noch angeschlagen von dem sogen. Hühnerschnupfen. Außerdem merken auch die Hühner, dass es so langsam Herbst wird und legen nicht mehr so viele Eier, wie vorher…

Garten – News Mai 2020

Beginnen möchten wir mit einem kleinen „Hilferuf“. Wie schon am Wochenende geschrieben und teilweise auf dem Feld demonstriert, macht uns gerade eine Erdraupe namens Wiesenschnaken-Larve das Leben nicht einfacher. Diese Larven leben im Boden und ernähren sich gerade wunderbar von den Wurzeln unserer Jungpflanzen. Teilweise sind bis zu 8 Raupen auf einer Flächen von 10x10cm! Zum jetzigen Zeitpunkt wurden bereits gut 300 Salatköpfe vertilgt, was einer Salatausgabe von 3 Wochen entspricht

Unsere Gemüse-Planung sah vor, zum jetzigen Zeitpunkt nun vom Folientunnel auf das Feld zu wechseln, wo Mangold, Frühlingszwiebeln und Salate erntereif sein sollten. Leider wird/wurde dies von dieser besagten Larve verhindert, da die Pflanzen ihre ganze Kraft in die Wurzelbildung stecken (und diese sofort vertilgt werden) und das Wachstum in die Frucht-/Blattbildung verhindert wird…

Wir haben vor gut 2 Wochen, nachdem wir dies herausgefunden haben, damit begonnen, die einzelnen Beete nach und nach durchzuarbeiten und die Larven abzusammeln. Leider gibt es kein adäquates Mittel, welches die Raupen gezielt bekämpft, ohne dass andere Nützlinge oder unser Gemüse in Mitleidenschaft gezogen wird… Da dieses Absammeln eine sehr zeitaufwändige Angelegenheit ist und man nur sehr langsam voran kommt, möchten wir hiermit einen Hilfaufruf starten. Jeder, der Zeit und Lust hat ist gerne dazu eingeladen, uns bei dieser Arbeit zu unterstützen! Wochentag oder Uhrzeit spielt keine Rolle (außer Sonntag ?) – Jeder darf gerne, wie es möglich ist, zu uns kommen und mithelfen. Dafür benötigt werden nur ein paar Gartenhandschuhe, eine kleine Hacke zum Bodenlockern und ggf. ein Kniepolster. Für alle Mithelfer schon mal ein großes Dankeschön! Ihr helft damit der gesamten Gemeinschaft, dass schon bald die Gemüsekisten sich wieder füllen können ?

Unser erstes SoLaWi-Anbaujahr wird ebenfalls von (frühjahrsbedingten) Wetterschwankungen begleitet. Der Januar und Februar waren sehr verregnet, was den Aufbau des 2. Folientunnels verzögerte. Anschließend, Ende Februar, nachdem der 2. Tunnel mit Spinat, Mangold, Frühlingszwiebeln, Fenchel und vielen Schnitt- und Blattsalaten bepflanzt wurde, setzte über eine Woche große Kälte mit einem scharfen Ostwind ein. Außer die Salate, die im Tunnel weniger empfindlich sind, haben die Pflanzen diesen Kälteschock nicht sonderlich gut vertragen und konnten unser Gemüsesortiment nicht erweitern. Wir werden den noch vorhanden Mangold ins Freiland umpflanzen und hoffen, dass sich der Fencheln und auch die Frühlingszwiebeln bis zur nächsten Ausgabe noch weiter entwickeln…

Die anschließende Trockenheit im März und April war ebenfalls nicht typisch für unser Bergisches. Bereits letztes Jahr wurde der ehemalige Güllekeller vom Aggerverband gereinigt und dient uns als Frischwassertank. Gespeist wird dieser von der Dachfläche des Scheunendachs. Im April haben wir weitere Fallrohre angeschlossen, um möglichst viel Wasser aufzufangen, wenn es mal regnet. Um möglichst sparsam mit dem vorhanden Regenwasser umzugehen, haben wir für das Feld in eine Tropfbewässerung investiert. Im Vergleich zu normalen Regensprengern spart man gut 75% Wasser und bewässert nur direkt an den Pflanzen. Zudem arbeiten wir sehr viel mit Mulch (Rasenschnitt) und bedecken so die einzelnen Beete mit einer dünnen Schicht. Auch wenn das Ausbringen und das Mähen sehr zeitaufwändig ist, verhindert diese Schicht das Austrocknen des Bodens. Nach einmaligem Bewässern bleibt der Boden trotz täglicher Sonneneinstrahlung bis zu 2 Wochen feucht.

Die Eisheiligen haben leider auch unseren Birkenhof heimgesucht und viele unserer 200 Kürbispflanzen sind erfroren. Trotz Vliesabdeckung und Strohbedeckung waren die -3 Grad zu viel für das empfindliche Gemüse. Unser Jungpflanzenfreund-Leon hat zum Glück 60 neue Kürbisse ausgesät und weiteres Saatgut ist bestellt. Wir hoffen, dass trotzdem viele Pflanzen unter dem Stroh überlebt haben und sich in den nächsten Wochen normal entwickeln können. Im Tomatenhaus (wo bereits 180 Tomaten gepflanzt sind) haben ca. 15 Pflanzen ebenfalls Frostschäden erlitten. Im nächsten Anbaujahr werden wir in eine automatische Heizung investieren müssen, um solche nicht-planbaren Auswirkungen entgegenzuwirken.

Da von mehreren Ernteteilern Rückfragen bzgl. des ausgegebenen Gemüse kamen, hier einige Infos/Erklärungen:

Bei den Kartoffeln ist es so, dass wir regionale Kartoffeln ausgeben möchten und es mittlerweile keine BIO-Lagerkartoffeln aus Oberberg mehr gibt. Für den April haben wir von einem Großhändler vom Niederrhein Kartoffeln bekommen, da unser Bauer Norbert aus Much bereits Ende März keine Lagerkartoffeln mehr hatte. Jetzt müssen wir warten, bis es wieder regionale Kartoffeln gibt, da wir in keinem Fall Kartoffeln vom Mittelmeer beziehen möchten. Für das kommende Kartoffeljahr klügeln wir gerade ein SoLaWi-Konzept mit Norbert aus ?

Die Kohlrabis z.B. „funktionieren“ im Frühjahr normalerweise recht gut und sollten neben den Salaten das erste Schmankerl werden, die Wetterlage von ca. 8 Wochen Sonnenschein im März und April haben dazu geführt, dass sie sich nicht so entwickeln konnten. Im Folientunnel sind es im Schnitt 10 Grad wärmer, bei einer deutlich höheren Luftfeuchte, als im Freiland. Dazu kommt, dass große Temperaturunterschiede von Tag/Nacht herrschen. Die Kohlrabis sind, bzw. drohten bei gut 30 Grad im Tunnel zu platzen, ohne eine entsprechende Größe zu haben. Daher haben wir diese schon früh und teilweise sehr klein ernten müssen.

Die Radieschen sind ebenfalls qualitativ und mengenmäßig noch ausbaufähig. Die Trockenheit begünstigt den Erdfloh, der kleine Löcher in die Blätter frisst und diese „nicht so schön“ aussehen lässt und die Entwicklung hemmt. Ebenfalls mussten wir leider feststellen, dass die Kohlfliege unsere Radieschen heimgesucht hat. Daher waren einige Radieschen innerlich zerfressen und äußerlich haben die Mäuse gut 50% der Ernte angenagt… Wir werden künftig die Beete mit Netzen abdecken müssen, um solche Auswirkungen zu verhindern…

Wie Ihr seht, gibt es noch viel zu tun, zu lernen und zu verbessern. Trotzdem sind wir insgesamt mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden, was alles schon geschafft, aufgebaut und geerntet wurde. Für den kurzen Zeitraum und da wir uns quasi erst im ersten Anbaujahr befinden, waren selbst die Gemüseausgaben schon gut. Es ist, und wird für alle, ein gemeinsamer Entwicklungsprozess bleiben, indem wir lernen müssen, mit den hiesigen, regionalen Gegebenheiten auszukommen, uns anzupassen und unseren Ernährungsplan entsprechend auszurichten. Wir danken Euch auf diesem Wege nochmal für Euer Vertrauen, die vielen positiven Worte und Euer Verständnis dafür, dass als Start-Up nicht immer alles nach Plan läuft, sodass unser gemeinsamer Gemüsegarten Früchte tragen wird!!!

Zum Schluss noch eine Frage an Alle, wer etwas Rhabarber abzugeben hat? Gerne möchten wir ein Rhabarber-Beet anlegen und benötigen dafür Pflanzen. Vielleicht hat jemand welchen im Garten und kann uns im Spätsommer/Herbst welchen mitbringen?