Über uns

…unser Weg zur SoLaWi-Birkenhof…

Nachdem ich gut 15 Jahre im Angestelltenverhältnis gearbeitet habe, beschäftigte uns unsere persönliche Lebenssituation zunehmend. Unser eigener Lebensstil und unsere Denkweise über die aktuelle Lage der Welt, mit all Ihren Herausforderungen in quasi allen Lebensbereichen, die wir so nicht mehr weitertragen wollten. Die Frage, wie wir durch unsere Lebensgestaltung und unser Konsumverhalten eine enkeltaugliche Zukunft gestalten können, beschäftigt uns mehr und mehr.

Der glückliche Zufall brachte uns im Herbst 2019 dazu, eine Entscheidung zu treffen: Sollen wir unserem Herz folgen, es anpacken und unsere Berufung leben, mit allen Unabwägbarkeiten, die auf einen warten? Oder bleiben wir in unserem Hamsterrad, das ein sicherer Hafen zu sein scheint, so wie es vermeintlich von einem erwartet wird – das uns jedoch mehr und mehr an unsere persönliche Grenze des Aushaltbaren bringt?

Die Entscheidung ist für einen neuen, positiven Weg, in Form einer SoLaWi gefallen und wir sind überglücklich, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Gerne möchten wir Jeden dazu einladen, diesen Weg gemeinsam mit uns zu gehen 🙂

Unser Konzept möchten wir Euch gerne vorstellen:

  • Wir haben gut 5.000m² Ackerfläche zur Verfügung, auf der wir Gemüse anbauen
  • Die Foliengewächshäuser umfassten gut 250m²
  • Für unseren Biodynamischen-Hofkreislauf halten wir 40 Hühner unterschiedlicher Rasse, die uns Dünger für unseren Kompost bescheren und uns gleichzeitig mit Eiern beschenken. Zu betonen sei, dass unsere Hühner nicht nach ihrer ersten Legeperiode nach ca. 1-1,5Jahren ausgetauscht werden, sondern als Teil unserer Gemeinschaft ein glückliches Hühnerleben leben dürfen
  • Insgesamt stehen 50 Gemüseanteile zur Verfügung (Ein Gemüseanteil deckt in der Regel den Gemüsebedarf von 2 Erwachsenen)
  • Geerntet wird jede Woche frisch, quasi alles, was reif ist. Unsere Ernteteiler kommen freitags oder samstags auf den Hof und packen sich ihre Gemüsekiste selber ab
  • Bei den meisten SoLaWi´s wird die Mithilfe vorausgesetzt. Das machen wir nicht, um niemanden auszuschließen, aber natürlich darf mitgeholfen werden – Frei nach dem Motto: Alles kann, nichts muss → Trotzdem darf jedem klar werden, dass gesundes, leckeres und schönes Gemüse unsere gemeinsame Unterstützung benötigt.
  • Unser Grundsatz, nach dem wir arbeiten, lautet: „Achtsam gärtnern“ Das bedeutet im Einzelnen:
  • Biodynamisch Gärtnern
  • Direkt zu Beginn unserer Tätigkeit haben wir uns BIO-zertifizieren lassen und im Anschluss daran folgte im September 2020 als sog. „Schnellumsteller“ die Demeter-Zertifizierung
  • Besonderheiten sind unter anderem der Einsatz von Präparaten zur Belebung des Bodens, der Pflanzen und der Umwelt
  • Aussaat, Bodenbearbeitung und Ernte werden nach Möglichkeit unter Beihilfe des Mondkalenders gemacht
  • Kontinuierliche Bodenverbesserung durch Kompostgaben, Mulchen und Präparateeinsatz
  • Maschineneinsatz auf das Nötigste begrenzen
  • Als einzige Benzin-betriebene Maschine zur Bodenbearbeitung setzen wir einen 11PS Einachsschlepper von BCS ein
  • Boden wird nicht mehr verdichtet und Bodenlebewesen werden geschont
  • Mulchen statt Pflügen: Anstatt immer wieder den Boden zu drehen und dessen Struktur zu zerstören, arbeitet man in den Mulch hinein. Der Mulch besteht aus einer dicken Schicht Grünschnitt, der mit der Zeit vergeht und somit Humus aufbaut. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Feuchtigkeit im Boden bleibt und nur kaum verdunstet
  • Jungpflanzen + Saatgut
  • Unsere Jungpflanzen beziehen wir von zwei Demeter-Gärtnereien. Zum einen von der Lebensgemeinschaft Eichhof und zum anderen vom Werkhof aus Dortmund. Beide Gärtnereien arbeiten mit einem integrativen Konzept mit Menschen mit Behinderung, welches wir gerne unterstützen.
  • Einen Teil der Pflanzen säen wir selber aus. Vom Ausbringen der Samen bis zur Ernte bleibt alles in einer Hand.
  • Unser Saatgut beziehen wir fast ausschließlich von der Bingenheimer Saatgut AG, einer kleinen Firma aus Süddeutschland, die sich stark macht für die Vielfalt und den Erhalt alter- und samenfester Sorten. Bsp: 90%-iger Rückgang der Sortenvielfalt in den letzten 50 Jahren! Samenfest bedeutet: Keine Verwendung von Hybridsaatgut! Hybridsamen oder Pflanzen entstehen aus künstlich erzeugten Inzuchtlinien, wodurch nur die positiven Eigenschaften der Pflanze herausgeholt werden sollen, diese jedoch selbst unfruchtbar sind, d.h. aus dessen Samen keine neuen Pflanzen entstehen würden. Mit Natürlichkeit hat dies nichts mehr zu tun… um so positiver ist es, dass wir mit dem Erwerb des samenfesten Saatguts die Vielfalt und Natürlichkeit fördern und letztlich unsere eigene Unabhängigkeit erhalten. Außerdem unterstützen wir damit ganz gezielt kleine Gärtnereien und Saatgut-Vermehrer, die nach den gleichen Grundsätzen arbeiten, wie wir.